Koordinierungsstelle Frühe Kindheit
Koordinierungsstelle Frühe Kindheit
Zu den Aufgaben der Koordinierungsstelle Frühe Kindheit gehört das Angebot von Beratung, Information, Navigation zu anderen und Vermittlung von eigenen frühen Hilfen für schwangere Frauen, Eltern, Angehörigen und professionellen Helfern. Diese kommen aus dem Bereich der Jugendhilfe sowie Sozial-, Erziehungs-, und Gesundheitswesen. Diese Fachkräfte sind wichtige Kooperationspartner in der Zusammenarbeit mit der KoKi. Basis für diese freiwillige Hilfe ist der § 16 Abs.2 Nr.2 SGB VIII.
Die Beratung durch die Fachkräfte der Koordinierungsstelle Frühe Kindheit beinhaltet psychosoziale Beratung zu persönlichen Problemlagen, erzieherische oder wirtschaftliche Hilfen sowie die Begleitung bzw. Vermittlung zum bestehenden Hilfssystem der Stadt Schweinfurt.
Wichtiger Schwerpunkt ist die entwicklungspsychologische Beratung zu allen Bereichen der frühen Kindheit und zur Erziehung im Kleinkindalter.
Neben der Beratung werden auch das Angebot familienbildender Maßnahmen sowie die Entwicklung von neuen Bildungsangeboten als wichtiger Bestandteil der Arbeit der KoKi gesehen. Die Beratung durch die KoKi erfolgt kostenfrei, schnell und unbürokratisch. Auf Wunsch kann sie anonym durchgeführt werden. Ziel ist ein niedrigschwelliger Zugang – die Kontaktaufnahme findet im Büro der KoKi, aber auch zuhause im Umfeld der Familien sowie in Praxen, Beratungsstellen, Kitas usw. statt.
Für professionelle Fachkräfte bietet die KoKi die Möglichkeit der anonymen Fallberatung an. Dieses Angebot soll unter der Wahrung der Anonymität der betreuten Person eine Möglichkeit bieten die eigene Fallarbeit der Fachkräfte unter Einhaltung des Datenschutzes und der Schweigepflicht zu reflektieren und neue Lösungswege zu erarbeiten.
Im Rahmen der Netzwerkarbeit stellt das Angebot von Schulungen und Fortbildungen der Kooperationspartner einen weiteren wichtigen Schwerpunkt dar. Vorträge durch externe Referenten zum Thema Prävention und Kinderschutz werden hier ebenso wichtig angesehen wie die thematische Informationsweitergabe und Vernetzung der Netzwerkpartner untereinander. Hier nimmt die KoKi eine Organisations- und Moderationsfunktion ein.
Sowohl inhaltlich als auch datenschutzrechtlich grenzt sich die Koordinierende Kinderschutzstelle von der Arbeit der Bezirkssozialarbeit des Jugendamtes ab. Die Fachkraft arbeitet hierbei mit der Grenze des § 8a SGB VIII. Werden gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung in einer Familie bekannt, so wird der Sorgeberechtigte in Kenntnis gesetzt, dass Kontakt mit den Fachkräften des Bezirkssozialdienstes aufgenommen und die Hilfen der KoKi beendet oder in Ausnahmefällen ergänzend genutzt werden.
Die Mitarbeiterinnen der KoKi schließen bei Aufnahme der Tätigkeit eine Vereinbarung zur Sicherstellung des Schutzauftrages. Außerdem werden mögliche Hinweise auf eine Kindeswohlgefährdung nach schriftlich fixierten Vorgaben des Landesjugendamtes mit den Fachkräften besprochen.
Angebote der Koordinierungsstelle Frühe Kindheit:
„Willkommen-in-Schweinfurt“ – Begrüßung Neugeborener
Drei Wochen nach der Geburt werden alle Familien mit Neugeborenen über einen Brief des Oberbürgermeisters zur Geburt ihres Kindes gratuliert.
Nach Rücksendung einer Antwortkarte durch die Eltern wird durch die KoKi-Mitarbeiterin ein einstündiger Besuch durch eine Familienhebamme bzw. die KoKi selbst organisiert. Während dieses Besuches werden die Angebote der Stadt Schweinfurt für junge Familien anhand des Familienwegweisers vorgestellt. Fragen an die Fachkraft können gestellt werden und die Wickeltasche der Stadt Schweinfurt mit Geschenken wird überreicht. Außerdem erhalten alle Familien mit einem Neugeborenen 10 Windelsäcke, die die Mülltonne in den ersten zwei Lebensjahren entlasten sollen oder alternativ einen Zuschuss bei der Anschaffung von Stoffwindeln.
Elternbriefe
Sieben Elternbriefe des bayerischen Landesjugendamtes werden mit der Begrüßungstasche der Stadt Schweinfurt an alle Eltern mit Kindern von 0-1 Jahr weitergegeben. Flyer sollen außerdem auf die Online-Version verweisen.
Hausbesuche/Beratungsgespräche
Um die Geh-Struktur der KoKi und die Niederschwelligkeit zu gewährleisten bietet die KoKi-Mitarbeiterinnen aufsuchende Beratung in Form von Hausbesuchen oder Beratungsgesprächen in Praxen, Beratungsstellen, Kitas oder natürlich auch im eigenen Büro an. Ziel ist es dabei beim Erstgespräch den Bedarf der Familie abzuklären und anschließend an Hilfen zu vermitteln bzw. eigene Hilfsangebote anzubieten. Je nach Bedarf finden weitere Beratungsangebote statt. Auch das Motivieren zur Annahme von Hilfen zur Erziehung sowie das Begleiten bei „den ersten Schritten“ zum/zur jeweiligen Sachbearbeiter/in des Bezirkssozialdienstes kann ein wichtiger Teil der Beratung ausmachen. Es ist notwendig den Umgang mit dem Kind, die Feinfühligkeit aber auch die räumlichen Bedingungen in der alltäglichen Umgebung wahr zu nehmen um die richtige Hilfe vermitteln bzw. einleiten zu können.
Vermittlung von Gesundheitsorientierten Familienbegleitungen (GFB)
KoKi setzt bei belasteten Familien mit Babys im ersten Lebensjahr Familienhebammen bzw. Familienkinderkrankenschwestern ein um Eltern bei Fragestellungen rund um das 1. Lebensjahr zu unterstützen. Die Fachkräfte besuchen die Familien im ersten Lebensjahr mehrere Stunden in der Woche. Inhalte der Betreuung sind medizinische und pflegerische Fragestellungen aber auch Begleitung zu Gruppenangeboten und Stärkung in der eigenen Elternrolle.
Vermittlung von Familienpatinnen
Mit dem Einsatz von Familienpatinnen sollen Familien in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung und Entlastung erfahren. Der Schwerpunkt der einmal wöchentlich stattfindenden ehrenamtlichen Tätigkeit liegt in der Kinderbetreuung.
Die Koordinatorin des Kinderschutzbundes wird von Stadt und Landkreis Schweinfurt finanziert und ist für die Akquirierung, Schulung und fachliche Begleitung der Familienpatinnen zuständig.
Haushaltscoaching
Das individuelle Haushaltscoaching soll Hilfestellungen beim Aufbau von Kenntnissen und bei der praktischen Umsetzung im Haushalt anbieten. Ziel soll dabei sein mit den Eltern einen Weg zu finden überfordernde Tätigkeiten im Haushalt nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu erkennen, Wissen aufzubauen und schließlich konkret anzugehen und dauerhaft zu verändern. Das Haushaltscoaching soll neben der allgemeinen Verbesserung des Haushaltes und der räumlichen Bedingungen für Kinder, wie z.B. Platz zum Spielen, auch die finanziellen Rahmenbedingungen und die Ernährung der Kinder zu verbessern helfen und damit präventiv dem Schutz von Kindern dienen.
Stillgruppe
Die wöchentlich stattfindende offene Stillgruppe der KoKi und ist aus dem Hilfspaket „Aufholen nach Corona“ entstande. Durch die aufsuchenden Babybegrüßungsbesuche wurde deutlich, dass während der Coronazeit überproportional viele Frauen über Stillproblemen klagten und aufgrund fehlender bzw. überlasteter Hebammen keine Ansprechpersonen für ihre Fragen hatten. Die Stillgruppe füllt damit eine Lücke im Hilfssystem der Stadt Schweinfurt.
Die Gruppe bietet Fachberatung und Austausch rund um das Thema Stillen und Ernährung für Mutter und Kind an. Die niederschwellige Beratung, die von eine Laktose- und Stillberaterin sowie einer Familienkinderkrankenschwester durchgeführt wird, ist kostenfrei und anonym. Sie findet jeden Montag von 09:30 Uhr bis 11:30 Uhr statt. Bei Bedarf finden Einzelberatungen statt.
Babypflegekurs
Der im Jahre 2022 konzeptionell entwickelte Babypflegekurs soll werdenden Eltern aus schwierigen Lebenslagen helfen sich gut auf das Baby vor zu bereiten. Neben Themen wie „wie bade, wickle, halte ich ein Baby“ ist auch die Ernährung, das Stillen oder das Thema Partnerschaft wichtiger Inhalt. Der Kurs besteht aus einer festen Gruppe die an 5 Nachmittagen auf das Leben mit Kind vorbereitet.
E:Du
Bei E:Du handelt es sich um ein präventives Spiel- und Lernprogramm für Kinder von 0-3 Jahren. Es basiert auf geschulten Familienbesucher*innen, die die jeweilige Familie einmal wöchentlich für 30 bis 45 Minuten zuhause besucht und bei der altersgemäßen Entwicklung des Kindes, sowie auf der Verbesserung der Bindung und der Stärkung der Erziehungsperson basiert. Die Eltern erhalten bei den Hausbesuchen Anregungen für das aktive Spielen mit ihrem Kind. Zu den Einheiten und für Spielsituationen erhalten die Eltern Karteikarten mit Anregungen um die Aktivität bis zum nächsten Treffen üben können. Die passenden Spielsachen bleiben für die Zeit des Programmes in der Familie. Während die Familien an dem Programm teilnehmen, finden regelmäßig Familientreffen statt, die dazu dienen, dass die Familien ihr soziales Umfeld erweitern und andere teilnehmende Familien kennen lernen können. Bei diesem Treffen geht es um den Austausch, das Kennenlernen, aber auch um relevante Themen für die Familien zu denen es kleine Vorträge geben kann.
Angeleitete Spielgruppe für Babys bis zu 12 Monaten
Hierbei handelt es sich um eine offene Gruppe, in der den Eltern von einer Fachkraft entwicklungs- und bindungsfördernde spielerische Aktivitäten mit ihrem Säugling, angepasst an den individuellen Entwicklungsstand, gezeigt werden
Offener Treff für Eltern mit Sternenkindern
Da bei den Gruppenangeboten verschiedene Mütter das Bedürfnis geäußert haben, sich über ihre Sternenkinder austauschen zu wollen, hat KoKi einen offenen Treff für Eltern mit Sternenkindern ins Leben gerufen.
Die Gruppe wird von einer professionellen Trauerbegleiterin geführt. Im Vordergrund soll der Austausch von betroffenen Müttern und Vätern untereinander stehen.
Gruppe für Mütter mit belastender Geburt
In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholische Frauen entsteht eine Gruppe für Eltern mit belastenden Geburtserfahrungen. Hier sollen therapeutisch begleitet der Austausch über und die Verarbeitung des Erlebten im Vordergrund stehen.
Ihr Kontakt:
Rufen Sie uns gerne unter 09721-516666 oder 09721-516668 an oder schicken Sie uns eine Mail unter: fruehe.hilfen@schweinfurt.de
KoKi- Koordinierungsstelle Frühe Kindheit
Für Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Schweinfurt
Am Zeughaus 2, Erdgeschoss, 97421 Schweinfurt
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