Soziale Trainingskurse
Maßnahmenart
Soziale Trainingskurse
Rechtsquelle
§ 10 JGG Absatz 1, Ziffer 6
§ 29 SGB VIII
Ansatz: Jugendliche Straftäter sollen statt Jugendarrest eine gruppenpädagogisch ausgerichtete „Bewährungsphase“ durchstehen, die durch richterliche Entscheidung oder im Bewährungsverfahren angeordnet wird.
Finanzierung
Soziale Trainingskurse werden von der gfi durchgeführt. Beteiligt sind die Jugenämter Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie Landkreis Bad Kissingen.
Klientel
Zielgruppe sind wiederholt straffällig gewordene und gesellschaftlich unzureichend integrierte Jugendliche bzw. Jugendliche, die aufgrund von Anpassungsschwierigkeiten diese Integration noch nicht bewältigen können.
Zuweisungskriterien sind ferner gering ausgeprägtes Normbewußtsein, defizitäre Konfliktlösungsstrategien, Sozialisationsdefizite, geringe Frustrationstoleranz, ein passives, konsumorientiertes Freizeitverhalten und eine gering entwickelte Handlungskompetenz.
Jugendliche mit starken psychischen Auffälligkeiten und massiven Drogenproblemen sind für einen sozialen Trainingskurs eher ungeeignet. Eine richterliche Weisung ist geeignet für jugendliche Mehrfach- und Wiederholungstäter und dient insbesondere als pädagogische Alternative zum Freiheitsentzug.
Mitarbeiter
Pädagogische MitarbeiterInnen/TrainerInnen der gfi.
Zeitraum
Der soziale Trainingskurs dauert 6 Monate. Pro Kurs sind maximal 10 Teilnehmer möglich.
Einzugsgebiet
Stadt und Landkreis Schweinfurt, Landkreis Bad Kissingen.
Inhalte und Methoden
Einsatz von gesprächs-, handlungs- und erlebnisorientierten Methoden
Verhaltensänderung soll durch 3 Schritte erreicht werden:
- internalisierte problematische Verhaltensweisen bzw. Einstellungen sollen deutlich gemacht werden (IST-Stand)
- alternative Handlungsstrategien werden überlegt/erarbeitet (SOLL-Stand)
- die neuen Strategien werden geübt (Training, z.B. in Rollenspielen)
Bei den gemeinsamen Gruppentagen können sich die Teilnehmer entweder selbst mit aktuellen Themen einbringen oder aber die Trainer geben Themen vor, die sich an den Interessen und Problemlagen der Jugendlichen orientieren (z.B. Aggression/Gewaltanwendung, Erwachsenwerden/Männlichkeit/ Weiblichkeit, Sexualität/Aids, legale und illegale Suchtmittel, aber auch lebenspraktische Tipps, wie z.B. Bewerbungshilfen).
Außerdem sollen gemeinsame Unternehmungen, wie z.B. Gruppenabende oder gemeinsamer Sport das Gruppengefüge stärken und damit das gegenseitige Vertrauen und die Akzeptanz stärken.