Bergl
Bezirk 21
Beschreibung des PlanungsgebietesSozialer Wohnungsbau
Abgesehen von einigen Häusern im Westen und dem Hauptbahnhof im Süden sind die Wohnviertel dieses Stadtteils erst nach 1945 entstanden. Die Wohngebäude spiegeln deutlich ablesbar die Entwicklung des Städtebaues und des überwiegend sozialen Wohnungsbaues der Jahre 1950 - 1975 wider. Im südöstlichen Teil sind, durch Modernisierungsmaßnahmen sowie Neubebauung der durch den Abriss der alten Gebäude freiwerdenden Flächen, neue Quartiere entstanden. Dieser Teil hat in den letzten 10 Jahren eine Aufwertung erfahren. Die noch existierenden Gebäude bieten sehr günstigen Wohnraum mit einem niedrigen Standard an, was zu einer Zunahme des Ausländeranteils in diesen Straßenzügen geführt hat.
Hochhäuser
Der nordöstliche Teil ist mit mehrgeschossigen Bauten und Hochhäusern der letzte abgeschlossene Bauabschnitt in diesem Stadtviertel. Die Wohnungen am Bergl werden fast ausschließlich von Wohnungsbaugesellschaften verwaltet.
Bebauter Raum
Die Industrie- und Gewerbeflächen im Ostteil sind wesentlich früher im Zuge der Industrieentwicklung um die Jahrhundertwende angelegt worden; sie haben sich nach dem 2. Weltkrieg weiter ausgedehnt und nehmen heute fast ein Drittel der Fläche des Stadtteils ein.
Im Stadtteil Bergl gibt es eine Volksschule, die Albert-Schweitzer-Schule, der ein Hort angegliedert ist.
Seit 2015 gibt es einen Familienstützpunkt, der sich in der Kita AWO befindet, jedoch für alle Familien am Bergl offen steht. Der Familienstützpunkt Bergl bietet als Ort der Familienbildung Treffs rund um die Themen Erziehung, frühkindliche Bildung, Familie und Kinder an. Hier können Eltern sich austauschen, vernetzen und Informationen sammeln. Für Kinder ist es ein Ort zum Spielen und erste Freundschaften knüpfen.
Alle Kindertageseinrichtungen/Kindergärten im Planungsgebiet Bergl haben 2024 einen großen Anteil an Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund. 74% der betreuten Kinder in der Kindertageseinrichtung Christkönig haben Migrationshintergrund (vgl. 2019 78%, 2014 79%, 2010 74%), in der Kindertageseinrichtung Auferstehungskirche 73% (vgl. 2019 68%, 2014 65%, 2010 55%) und in der Kita AWO haben 77% Kinder mit Migrationshintergrund (vgl. 2019 77%, 2014 70%, 2010 77%).
Am Bergl gibt es eine Moschee in der Wirsingstraße und den Alevitischen Kulturverein in der Johann-Georg-Gademann-Straße.
Das ehemalige "Café Morrison" und der Kindertreff "Die Scheibe" haben im Juni 2021 einen Neubau in der Nachbarschaft der Albert-Schweitzer-Schule bezogen, die neue Einrichtung trägt den Namen WOODZ. Der 600qm große Komplex besteht aus Räumen mit separatem Eingang für Jugendliche als auf der auf der gegenüberliegenden Seite Räumen für (Klein)Kinder mit dem Ein- und Ausgang zum öffentlichen Spielplatz. In enger Kooperation sowie dem Föderprojekt "Jugend stärken" soll die Zusammenarbeit Jugendarbeit-Schule intensiviert werden. Weiterhin existieren Angebote Schweinfurter Sportvereine in den Turnhallen der Albert-Schweitzer-Schule. Frei- und Spielflächen sind am Bergl ausreichend vorhanden.
Bis auf das Gebiet am Bahnhof ist der Stadtteil Bergl vorwiegend verkehrsberuhigt. Die Anbindung durch die öffentlichen Verkehrsmittel ist in diesem Stadtteil nicht mehr so gut wie vor der Umstellung des Bussystems 2025. Hier werden Nachbesserungen gewünscht. Weiterhin gibt es am Bergl durch den Bahnhof und ÖVF-Busse auch einen guten Anschluss an überregionale Verkehrsnetze.
Bevölkerungsstruktur
Zum 31.12.2024 sind am Bergl 9.203 (vgl. 2018 9.169, 2014 9.035, 2010 9.166, 2003 9.452) Personen gemeldet.
In den Altersklassen der 35-55 Jährigen und der 55-75-Jährigen ist am Bergl, dem größten abgeschlossenen Stadtteil, ein leichter Überhang im Vergleich zum gesamten Stadtgebiet zu verzeichnen.
Migration
Da am Bergl eine hohe Zahl an Ausländern und ein hoher Anteil an Spätaussiedlern ansässig ist, gleichen diese Familien mit ihrer leicht überdurchschnittlichen Familiengröße den Wegfall an Kindern und Jugendlichen bei den älteren Familien aus.
Von den 9.203 Einwohnern des Bergl sind 2024 46% Herkunftsdeutsche (vgl. 2018 53%, 2014 59%,2010 63%, 2003 69%) mit 4.272 Personen.
Der Anteil der ausländischen Mitbürger im Planungsgebiet liegt bei 26% (vgl. 2018 22%, 2014 17,2%, 2010 15,9%, 2003 16%) und somit 2,1 Prozentpunkte über dem Wert des Gesamtstadtgebietes mit 24,1%.
Die Gruppe der Doppelstaatler, macht 2024 einen Anteil von 27,5% aus (vgl. 2018 24%, 2014 23,4%, 2010 21,5%, 2003 14,8%), 8,7 Prozentpunkte höher als im Gesamtstadtgebiet mit 18,8% (vgl. 2018 19,8%, 2014 7,3 Prozentpunkte höher bei 16,1% des Gesamtstadtgebiets).
Allgemein
Allgemein ist festzuhalten, dass aufgrund der teilweise alten und qualitativ niedrigen Bausubstanz sowie des Anteils an Mietwohnungen das Gebiet vor allem für sozial als auch finanziell schwache Familien attraktiv ist. Jedoch gibt es auch einige Eigentumswohnungen in Privatbestitz. Viele Kinder stammen aus Arbeiterfamilien und Familien mit Migrationshintergrund. Die Wohnsituation allgemein am Bergl ist für Kinder und Jugendliche überwiegend positiv zu bewerten. Das Wohngebiet ist infrastrukturell gut erschlossen und verfügt über eine gute Verkehrsanbindung. Hier wird eine Nachbesserung nach der Umstellung des Bussystem 2025 angestrebt.